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Wifo bezieht Stellung 

zu aktu­el­len Themen

Das Wifo ver­tritt die Inter­es­sen von 350 Mit­glieds­be­trie­ben mit rund 20.000 Beschäf­tig­ten. Die dar­ge­leg­ten Maß­nah­men wir­ken in ver­schie­de­ner Wei­se auf unse­re Mit­glieds­be­trie­be in Ravens­burg und Umge­bung im Bereich der betrieb­li­chen Mobi­li­tät, vor allem aber auf die Funk­ti­on und Attrak­ti­vi­tät der Ravens­bur­ger Innenstadt.

Das Wifo begrüßt das poli­ti­sche Ziel (EU, Bund, Land) der Kli­ma­neu­tra­li­tät bis spä­tes­tens 2040, dies wird so auch im Kli­ma­kon­sens der Stadt Ravens­burg von 2021 fest­ge­schrie­ben. Der Redu­zie­rung der CO2 Emis­sio­nen im Ver­kehr bekommt hier­bei eine beson­de­re Bedeu­tung zu.

Grund­sätz­li­che Stellungnahme

Eine funk­tio­nie­ren­de Mobi­li­tät und eine gute Erreich­bar­keit ist ein zen­tra­ler Stand­ort­fak­tor für Unter­neh­men. Täg­lich pen­deln rund 33.000 Per­so­nen nach Ravens­burg zur Arbeit. Zuzüg­lich der Men­schen, die die Innen­stadt von Ravens­burg vor allem zum Ein­kau­fen und zur Frei­zeit­ge­stal­tung auf­su­chen. Für eine flo­rie­ren­de Wirt­schaft und eine attrak­ti­ve sowie leben­di­ge Innen­stadt ist es wich­tig, dass Betrie­be und Geschäf­te gut erreich­bar sind.

Ravens­burg muss offen sein für alle Ver­kehrs­ar­ten, statt Ver­bo­te gilt es gute Ange­bo­te und Anrei­ze schaf­fen für mehr umwelt­freund­li­ches Ver­hal­ten in der Mobi­li­tät der Men­schen. Das Auto ist im länd­li­chen Raum unver­zicht­ba­rer Bestand­teil für die indi­vi­du­el­le Mobi­li­tät um die per­sön­li­chen Bedürf­nis­se und Mög­lich­kei­ten gut aus­ge­stal­ten zu kön­nen. Der Ravens­bur­ger Han­del erzielt bis zu 70 % des Umsat­zes aus der Regi­on. Ravens­burg muss des­halb auf die Befind­lich­kei­ten der Kun­den aus dem Umland beson­ders ach­ten. Wenn die Erreich­bar­keit mit dem PKW für die Men­schen unnö­tig erschwert wird erhöht es die Gefahr, dass die­se Kun­den ver­mehrt nicht mehr nach Ravens­burg kommen.

Ravens­burg steht im Wett­be­werb mit ande­ren Städ­ten in der Regi­on. Soll­te der Stand­ort Ravens­burg wegen rück­läu­fi­ger Fre­quen­zen an Attrak­ti­vi­tät ver­lie­ren und Men­schen des­halb auf wei­ter ent­fern­te Städ­te für ein bes­se­res Ein­kaufs­an­ge­bot aus­wei­chen (müs­sen), dann wer­den die Emis­sio­nen viel­leicht in der Stadt redu­ziert, aber ins­ge­samt sogar erhöht.

Das glei­che gilt für Online-Shop­ping. Die Lie­fer­ver­keh­re, Rück­sen­dun­gen und der anfal­len­de Ver­pa­ckungs­müll der Online-Bestel­lun­gen bewirkt meist schlim­me­re Umwelt­fol­gen als der Ein­kauf vor Ort mit dem PKW.
Erreich­bar­keit durch zen­tra­len und güns­ti­gen Park­raum muss für Besu­cher der Innen­stadt aus­rei­chend bereit­ge­stellt wer­den. Bevor Park­raum redu­ziert und ver­teu­ert wird muss das ÖPNV Ange­bot zunächst deut­lich erwei­tert und attrak­ti­ver gestal­tet werden.

Der Kli­ma­mo­bi­li­täts­plan der Stadt Ravens­burg beinhal­tet eine Redu­zie­rung des moto­ri­sier­ten Ver­kehrs um 40 %, dop­pelt so hoch wie das Land Baden-Würt­tem­berg mit 20%. Mit Blick auf die Mach­bar­keit soll­te die­se Ziel­set­zung noch­mals über­prüft werden.

Die Innen­städ­te ste­hen unter rie­si­gem Druck. Fre­quenz­rück­gän­ge, zuneh­men­de Leer­stän­de, Qua­li­täts­ver­lus­te im Bran­chen­mix, Umsatz­ver­lus­te bei Han­del und Gas­tro­no­mie sind besorg­nis­er­re­gend. Umso mehr gilt es für Ravens­burg kon­se­quent auf allen Ebe­nen und bei allen Akteu­ren eine spür­ba­re Will­kom­mens­kul­tur zu pfle­gen.
Vie­le Maß­nah­men im Kli­ma­mo­bi­li­täts­plan wer­den vom Wifo begrüßt. Abge­lehnt wer­den aber Zie­le und Vor­schlä­ge im Plan­werk, die vor allem auf das Zurück­drän­gen des Autos in allen Berei­chen setzt und nicht die Mobi­li­täts­of­fen­heit im Blick­feld hat. Der Han­del ist nach wie vor der wesent­li­che Grund, vor allem für die Men­schen aus dem Umland, die Innen­stadt auf­zu­su­chen. Eine gute Erreich­bar­keit mit allen Ver­kehrs­mit­teln, ein attrak­ti­ves und gutes Park­platz­an­ge­bot und eine geleb­te Will­kom­mens-kul­tur sind wich­ti­ge Erfolgs­fak­to­ren für eine attrak­ti­ve und leben­di­ge Ravens­bur­ger Innen­stadt auch in Zukunft.

Der fort­schrei­ten­de Kli­ma­wan­del führt zu hohen Kos­ten in allen Berei­chen. Ihm zu begeg­nen, bedarf gro­ßer Inno­va­tio­nen und Inves­ti­tio­nen, die nur durch eine star­ke Wirt­schaft zu finan­zie­ren sind. Auch des­halb braucht der Han­del in der Innen­stadt gute Stand­ort­be­din­gun­gen, sprich muss gut erreich­bar sein.

Stel­lung­nah­me zu fol­gen­den Maßnahmen

Fuß­ver­kehr 1.2. Stei­ge­rung der Aufenthaltsqualität

Das Wifo begrüßt Maß­nah­men zur Stei­ge­rung der Attrak­ti­vi­tät des Fuß­ver­kehrs und zur Ver­bes­se­rung der Auf­ent­halts­qua­li­tät in der Innen­stadt, das die Auf­ent­halts­dau­er in der Stadt erhöht. Bei einer Aus­wei­tung der Fuß­gän­ger­zo­ne auf den nörd­li­chen Mari­en­platz ist eine Neu­ge­stal­tung die­ses Bereichs aber zwin­gend (Visi­on Ober­bür­ger­meis­ter Dani­el Rapp). Wifo unter­stützt das Kon­zept Kli­ma­mo­bil mit der Schaf­fung einer Begeg­nungs­zo­ne in der Karl­stra­ße mit Tem­po 30. Dage­gen ist in der Georg­stra­ße Tem­po 50 unbe­dingt beizubehalten.

Rad­ver­kehr 2.1. Rad­ver­bin­dung und Radführung

Wifo befür­wor­tet den Rad­schnell­weg Baindt – Ravens­burg – Fried­richs­ha­fen. Die Ein­rich­tung „grü­ne Wel­le“ für den Rad­ver­kehr mit einer bestimm­ten Fahr­ge­schwin­dig­keit ist eher unrea­lis­tisch, zu unter­schied­lich sind die Fahr­ge­schwin­dig­kei­ten bei Rad­fah­rern. Teil­maß­nah­men für punk­tu­el­le Rad­ver­kehrs­ver­bes­se­run­gen wie die Fuß­gän­ger- und Rad­fah­rer­brü­cke Wan­ge­ner Stra­ße ist so umset­zen, dass Auto­ver­kehr wäh­rend der Bau­maß­nah­me auf der B32 mög­lichst wenig behin­dert wird.

2.2. Rad­ver­kehrs­si­cher­heit – Visi­on Zero Radverkehr

Auch durch Job­rad legen immer mehr Beschäf­tig­te den Weg zur Arbeits­stät­te mit dem Rad zurück. Eine gute Daten­la­ge über die­ses Rad­ver­kehrs­auf­kom­men und über die Ent­wick­lung des Unfall­ge­sche­hens an neur­al­gi­schen Punk­ten könn­te die Ver­kehrs­si­cher­heit im Berufs­ver­kehr erhöhen.

ÖPNV 3.1.1 – 3.1.5 Maß­nah­men­grup­pe Ange­bots- und Vertriebskonzept

Wifo begrüßt die geplan­ten Ver­bes­se­run­gen im ÖPNV durch Express­bus­li­ni­en (wie Ravens­burg, Wein­gar­ten, Baindt), Ange­bots­aus­wei­tun­gen und Takt­ver­dich­tun­gen im Stadt­bus­ver­kehr. Die Umstel­lung der Bus­flot­te auf alter­na­ti­ve Antrie­be und Ein­füh­rung attrak­ti­ver Tari­fe und Ticketa­na­ge­bo­te ist sinnvoll.

3.2.4. Ein­rich­tung von Bus­fahr­strei­fen und Bus­tras­sen sowie Maß­nah­men zur Bevor­rech­ti­gung des ÖPNV

Die­se Maß­nah­men sind grund­sätz­lich rich­tig wird aber ohne Moll­die­te­tun­nel vom Wifo abge­lehnt. Der Wirt­schafts- und Ein­pend­ler­ver­kehr über die Haupt­ver­kehrs­stra­ßen (wie Wil­helm­stra­ße und Schus­sen­stra­ße) wäre stark betrof­fen durch Staus und län­ge­re Fahrtzeiten.

Moto­ri­sier­ter Indi­vi­du­al­ver­kehr – flie­ßend 4.1. Stei­ge­rung der Verträglichkeit

Wifo begrüßt ver­kehrs­be­ru­hi­gen­de Maß­nah­men in Wohn­ge­bie­ten mit durch­ge­hend Tem­po 30. In Haupt­ver­kehrs­stra­ßen leh­nen wir Tem­po 30 ganz­tags ent­schie­den ab, dies wür­de die Erreich­bar­keit der Stadt deut­lich schmä­lern. Vor allem die Innen­stadt wäre davon nega­tiv betrof­fen durch Weg­blei­ben der Besu­cher auf­grund von län­ge­ren Fahrt­zei­ten und das Gefühl von unnö­ti­gen Schikanen.

Moto­ri­sier­ter Ver­kehr – ruhend 5.1. Neu­ord­nung des öffent­li­chen Raums

Wifo begrüßt eine sinn­vol­le Balan­ce zwi­schen Park­plät­zen im öffent­li­chen Stra­ßen­raum und attrak­ti­ver Auf­ent­halts­qua­li­tät. Ravens­burg ist hier auf gutem Weg, eine wei­te­re Redu­zie­rung von Park­plät­zen vor allem im Stra­ßen­raum der Ober- und Unter­stadt wird der­zeit abgelehnt.

5.2. Opti­mie­rung des ruhen­den Verkehrs

Die Park­raum­be­wirt­schaf­tung im inner­städ­ti­schen Bereich (Park­dau­er, Anwoh­ner­par­ken, Erhö­hung Park­ge­büh­ren) wur­de 2023 neu gere­gelt. Wei­te­re ver­schär­fen­de Maß­nah­men zur Redu­zie­rung das MIV lehnt das Wifo ab, die Erreich­bar­keit des Innen­stadt­han­dels für schnel­le Erle­di­gun­gen ist essenziell.

5.3. Umset­zung Parkraumbewirtschaftung

Die Ein­füh­rung von Park­ge­büh­ren auf dem Bechterplatz/Scheffelplatz wur­de und wird vom Wifo abge­lehnt. Die Erfah­run­gen der ers­ten Mona­te zei­gen, dass die Zie­le Redu­zie­rung des MIV und Gene­rie­rung von Ein­nah­men durch Park­ge­büh­ren bis­her nicht erfüllt wer­den. Wifo for­dert eine Zurück­nah­me der Maß­nah­men im Rah­men der Eva­lu­ie­rung im Herbst, auch um die Beschäf­tig­ten in der Innen­stadt und vor allem im Han­del zu ent­las­ten. Mit Blick auf den spür­ba­ren Fach­kräf­te­man­gel im Han­del soll­ten für dort Mit­ar­bei­ten­de beson­de­re Ver­güns­ti­gun­gen beim Par­ken (Arbeit­neh­mer­par­ken) ein­ge­führt werden.

Wifo-Stel­lung­nah­me – als offe­ner Brief an die Pres­se ver­sandt am 30.11.2022 – zu den Äuße­run­gen von Dr. Andre­as Thiel-Böhm im Pres­se­be­richt der Schwä­bi­schen Zei­tung vom 29.11.2022 „Hiobs­bot­schaft für den Einzelhandel“:

„Wir erwar­ten von Herrn Andre­as Thiel-Böhm eine öffent­li­che Ent­schul­di­gung. Und zwar nicht beim Wifo, son­dern viel­mehr bei den Men­schen, an die er sei­ne Anwür­fe adres­siert hat. Die­se befin­den sich eben gera­de nicht in einer „Kauf­wut“, son­dern sehen sich selbst bei Ein­käu­fen des täg­li­chen Lebens­be­dar­fes signi­fi­kan­ten Kos­ten­stei­ge­run­gen, bedingt durch die der­zei­ti­gen Kri­sen, aus­ge­setzt. Die­se Lebens­wirk­lich­keit mag Herrn Thiel-Böhm ent­gan­gen sein, indem er gera­de auch jene Men­schen belei­digt, die auch sei­ne zah­len­de Kund­schaft sind.

Es fällt daher auch schwer, Äuße­run­gen, wie jene des Herrn Thiel-Böhm, als Iro­nie ein­zu­ord­nen. Wir betrach­ten die­se eher als unver­schämt und sind uns dar­über hin­aus sicher, dass auch die kom­mu­na­len Anteils­eig­ner der TWS die Hal­tung des TWS-Geschäfts­füh­rers aus­drück­lich nicht tei­len. Viel­mehr sind wir OB Dani­el Rapp dank­bar, dass er in der öffent­li­chen Gemein­de­rats­sit­zung nach unse­rer Kennt­nis klar­ge­macht hat, dass die Äuße­run­gen in kei­ner Wei­se die Hal­tung der Stadt dar­stel­len und er sich über jeden Gast und jede Kun­din oder Kun­de in unse­rer Stadt freut – egal, mit wel­chem Ver­kehrs­mit­tel er kommt. Das ist ein wich­ti­ges Signal unse­res Ober­bür­ger­meis­ters an den Ein­zel­han­del in unse­rer Stadt, der immer noch extrem unter Druck steht.

Falls die Äuße­rung „kauf­wü­ti­ge Men­schen“ nach­drück­lich so gemeint war, muss man sich ja fra­gen, ob Herr Thiel-Böhm der Rich­ti­ge ist, um die Bewirt­schaf­tung des ruhen­den Ver­kehrs wei­ter­hin zu ver­ant­wor­ten. Die wie­der­holt auf­tre­ten­den Pro­ble­me bei Sanie­rungs­ar­bei­ten an Par­kie­rungs­ein­rich­tun­gen in der Stadt las­sen jeden­falls eher den gegen­tei­li­gen Schluss aus­drück­lich zu.

Wir erwar­ten von der TWS, dass das Park­haus Rau­en­egg, wegen des für den Han­del und Gas­tro­no­mie wich­ti­gen Weih­nachts­ge­schäfts und auch für den Christ­kind­les­markt schnellst­mög­lich wie­der voll zur Ver­fü­gung steht. Vor allem die Geschäf­te in der Ober­stadt sind von der Schlie­ßung betrof­fen, haben sie doch wegen den Bau­stel­len zur Fern­wär­me – aktu­ell in der Her­ren­stra­ße – schon genü­gend unter Belas­tun­gen und Fre­quenz­rück­gän­gen zu lei­den. Die 40 Park­plät­ze auf einem Park­deck rei­chen im Not­be­trieb in der Vor­weih­nachts­zeit bei wei­tem nicht aus“.

Der Wifo-Vor­stand

Die Stadt Ravens­burg schreibt ihren Lärm­ak­ti­ons­plan fort, zum vor­lie­gen­den Ent­wurf bezieht das Wirt­schafts­fo­rum Pro Ravens­burg wie folgt Stel­lung: Das The­ma Tem­po 30 in Ravens­burg wird kon­tro­vers dis­ku­tiert. Einer­seits sol­len die Lebens­qua­li­tät und Ver­kehrs­si­cher­heit für die betrof­fe­nen Men­schen so hoch wie mög­lich sein, ande­rer­seits soll die Mobi­li­tät von Bevöl­ke­rung und Wirt­schaft nicht ein­ge­schränkt wer­den. Die­ser Zwei­spalt ist dem Wifo bewusst, eine aus­ge­wo­ge­ne Lösung ist anzu­stre­ben, um bei not­wen­di­gen Ver­kehrs­an­ord­nun­gen eine mög­lichst hohe Akzep­tanz bei allen Anspruchs­grup­pen zu erzeugen.

Die Aus­wei­tung der Geschwin­dig­keits­be­schrän­kung von 30 km/h nachts (LAP Stufe1) auf ganz­tags (LAP Stu­fe 3) hät­te aus Wifo Sicht nach vor­lie­gen­dem Ent­wurf der Stadt Ravens­burg deut­li­che nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf den Ver­kehr und die Funk­ti­on der Haupt­ver­kehrs­stra­ßen und damit auf die wich­ti­ge Erreich­bar­keit der Innen­stadt.
Haupt­ver­kehrs­stra­ßen erfül­len eine zen­tra­le Funk­ti­on im städ­ti­schen Stra­ßen­netz, ein Groß­teil des moto­ri­sier­ten Ver­kehrs soll­te dort gebün­delt wer­den. Dazu müs­sen die­se Stra­ßen aber leis­tungs­fä­hig und attrak­tiv sein, damit Aus­weich­ver­keh­re in Wohn­ge­bie­te ver­mie­den werden.

Tem­po 30 ganz­tags wür­de die Fahrt­zei­ten auf den genann­ten Stra­ßen deut­lich erhö­hen mit Fol­gen auf die Attrak­ti­vi­tät der Stadt als Gan­zes. Die dadurch ent­ste­hen­den Ver­lust­zei­ten für den gewerb­li­chen Ver­kehr und auch für Pend­ler sum­mie­ren sich und sind für den Wirt­schafts­stand­ort nachteilig.

Tem­po 30 ganz­tags ver­rin­gert eine gute Erreich­bar­keit der Innen­stadt. Die Men­schen wol­len zügig von A nach B kom­men, nicht not­wen­di­ge oder spür­ba­re Ver­län­ge­run­gen der Fahrt­dau­er sen­ken erfah­rungs­ge­mäß die Moti­va­ti­on den ange­streb­ten Ziel­ort wei­ter­hin anzu­steu­ern. Das Image von Ravens­burg als gut erreich­ba­re Stadt, hat sich in den letz­ten Mona­ten und Jah­ren durch vie­le und über län­ger andau­ern­de Bau­stel­len und durch die lang geschlos­se­ne Mari­en­platz­tief­ga­ra­ge deut­lich ver­schlech­tert. Tem­po 30 ganz­tags auf den Haupt­ver­kehrs­stra­ßen könn­te die­se Wahr­neh­mung in der Bevöl­ke­rung in Stadt und Regi­on wei­ter ver­stär­ken und damit die Zen­tra­li­tät an Anzie­hungs­kraft von Ravens­burg senken.

Tem­po 30 Zonen ganz­tags haben sich in Wohn­ge­bie­ten längst bewährt, eine Aus­deh­nung auf alle in Fra­ge kom­men­den Stra­ßen in die­sen Berei­chen ist aus Wifo Sicht sinn­voll und ziel­füh­rend. Die Fest­le­gung von Tem­po 30 auf Haupt­ver­kehrs­stra­ßen kann in begrün­de­ten Fäl­len auch ganz­tags erfol­gen, wie vor Schu­len, Kin­der­gär­ten und Ein­rich­tun­gen, die beson­de­re Ver­kehrs­si­cher­heit erfor­dern, sowie an Stel­len mit hohem Rad­ver­kehrs­auf­kom­men oder Fußgänger-Querungsbedarf.

Das Moto­ren­ge­räusch bei Tem­po 30 im drit­ten Gang unter­schei­det sich nicht wesent­lich von dem bei Tem­po 50 im vier­ten Gang. Im Stadt­ver­kehr sind vor allem hohe Dreh­zah­len für den Lärm ver­ant­wort­lich. Die­se kön­nen durch ein Tem­po­li­mit von 50 km/h auf 30km/h ledig­lich um 2 Dezi­bel (A) gesenkt wer­den. Laut ADAC haben das Mes­sun­gen in Ber­lin erge­ben; die Lärm­re­duk­ti­on ist nach die­sen Ergeb­nis­sen eher gering.

Wifo for­dert: Tags­über wei­ter­hin Tem­po 50 km/h auf der B32 (Wan­ge­ner Stra­ße, Leon­hard – Wil­helm­stra­ße, Schus­sen­stra­ße), in der Jahn­stra­ße und Hin­den­burg­stra­ße um vor allem eine gute Erreich­bar­keit der Innen­stadt für die Men­schen aus der Regi­on zu gewähr­leis­ten. Die „Zulei­tungs­stre­cken“ sind die Ver­kehrs­adern zur Innen­stadt bzw. zu den Parkhäusern.

Mit dem Bau des Moll­die­te­tun­nels wer­den sich die Ver­kehrs­men­gen (vor allem Durch­gangs­ver­kehr) und damit auch die Lärm­be­las­tun­gen auf der gesam­ten B32 deut­lich redu­zie­ren. Des­halb muss alle Kraft auf den bal­di­gen Bau­be­ginn kon­zen­triert wer­den. Die Fer­tig­stel­lung wird den­noch Jah­re dau­ern, bis dahin soll­ten vor­dring­lich lärm­min­dern­de Maß­nah­men wie Ein­bau von Flüs­ter­asphalt, Bezu­schus­sung für den Ein­bau von Lärm­schutz­fens­tern, För­de­rung Umwelt­ver­bund und Geschwin­dig­keits­kon­trol­len durch­ge­führt werden.

Tem­po 30 ganz­tags in den Stadt­stra­ßen mit frei­wil­li­ger Kar­tie­rung zurück­stel­len, da es auch kei­ne Pflicht­auf­ga­be ist. Erst müs­sen die Lärm­be­las­tun­gen in die­sen Berei­chen kon­kret gemes­sen wer­den; Berech­nun­gen des Umge­bungs­lärms auf Basis aktu­el­ler Ver­kehrs­zah­len sind nicht ausreichend.

Zu klä­ren bzw. zu berech­nen ist auch, wel­che Aus­wir­kun­gen Tem­po 30 auf den Bus­ver­kehr und auf Ein­sät­ze bei Feu­er­wehr und Ret­tungs­diens­ten zu erwar­ten sind.

In allen Wohn­ge­bie­ten und Quar­tie­ren mit Misch­nut­zung in Ravens­burg soll­te Tem­po 30 ganz­tags und flä­chen­de­ckend geprüft werden.

Fazit: Tem­po 30 ganz­tags als inner­ört­li­che Regel­ge­schwin­dig­keit in den im Ent­wurf genann­ten Stra­ßen ist aus Sicht des Wifo weder aus Lärm‑, Sicher­heits- noch aus Umwelt­grün­den ziel­füh­rend. Die ver­kehr­li­che Anord­nung wür­de vor allem die wich­ti­ge Erreich­bar­keit der Innen­stadt schmä­lern und ins­ge­samt den Ver­kehr auf den Haupt­ver­kehrs­stra­ßen beeinträchtigen. 

Zum 01.01.2022 soll (Beschluss Gemein­de­rat 2019) das neue Park­raum­kon­zept umge­setzt wer­den. Im UVA wird dar­über am 20.10.2021 und im Gemein­de­rat am 25.10.2021 bera­ten. In der SZ wur­de am 04.10.2021 über die Sit­zung des Kli­ma­rats berich­tet. Die­ser emp­fiehlt deut­li­che Erhö­hun­gen bei den Park­ge­büh­ren um die Zie­le aus dem Kli­ma­kon­sens errei­chen zu kön­nen. Die Gemein­de­rats­frak­ti­on der Grü­nen for­dert mit Antrag vom 31.05.2021 die rasche Umset­zung der Aus­wei­tung der Park­raum­be­wirt­schaf­tung. Die Innen­stadt steht durch Coro­na stark unter Druck, ver­stärkt durch Digi­ta­li­sie­rung und Online-Han­del sowie durch ver­än­der­tes Kun­den- und Kauf­ver­hal­ten. Der Bedarfs­kauf nimmt zu, bei Tex­til und Schu­he hat der Online­han­del einen Anteil von rund 40%. Das 12 Punk­te Pro­gramm der Stadt Ravens­burg unter Ein­be­zie­hung des Wifo ist ein wich­ti­ges Maß­nah­men­bün­del, um die Innen­stadt leben­dig und attrak­tiv zu erhal­ten. Eine gute Erreich­bar­keit ist die zen­tra­le Vor­aus­set­zung für Fre­quenz und damit für eine leben­di­ge Stadt. 70% des Umsat­zes im Ravens­bur­ger Han­del kommt aus der Regi­on, davon pro­fi­tiert auch die Gas­tro­no­mie. Die Erreich­bar­keit muss für alle gewähr­lei­tet und erschwing­lich sein, dies ist auch eine sozia­le Fra­ge. Die im Kli­ma­rat vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men zum Par­ken in Ravens­burg wir­ken direkt auf die Erreich­bar­keit der Innen­stadt und wer­den zu einer inten­si­ven Dis­kus­si­on in der Stadt­ge­sell­schaft und in der Wirt­schaft füh­ren. Die­se Dis­kus­si­on wird längst auch in der Regi­on wahrgenommen.

Wifo for­dert: Ravens­burg hat ein gutes Park­an­ge­bot mit über 2500 Park­plät­zen in den Park- und Tief­ga­ra­gen. Die Park­ge­büh­ren in den städ­ti­schen Park­häu­sern müs­sen attrak­tiv blei­ben und wegen der gefor­der­ten Len­kungs­wir­kung gege­be­nen­falls auch gesenkt wer­den. Ober­ir­di­sches Par­ken in der Alt­stadt soll deut­lich teu­rer wer­den: 1 Euro je ange­fan­ge­ne 30 Minu­ten. Die­se Len­kungs­wir­kung in die Park­häu­ser ist grund­sätz­lich rich­tig, attrak­ti­ve Park­ge­büh­ren in den Tief­ga­ra­gen sind dafür die Vor­aus­set­zung. Die Höchst­park­dau­er soll auf 30 Minu­ten in der Ober­stadt, auf 60 Minu­ten in der Unter­stadt begrenzt wer­den. Die Mög­lich­keit, schnel­le Besor­gun­gen auch mit dem Auto in der Alt­stadt zu erle­di­gen, ist für vie­le Kun­den nach wie vor wich­tig. Eini­ge Städ­te bie­ten des­halb die „Bröt­chen­tas­te“ an. Die Tak­tung der Park­zei­ten soll des­halb in 10 Minu­ten Schrit­ten erfol­gen, das Han­dy­par­ken kann die­se Lösung unter­stüt­zen. Die Bewirt­schaf­tungs­zei­ten von 9–20 Uhr von Mon­tag bis Frei­tag soll­ten zur Stär­kung der Gas­tro­no­mie auf 9–18 Uhr fest­ge­legt wer­den. Die Park­mög­lich­kei­ten im Außen­be­reich sol­len eben­falls deut­lich erhöht wer­den: 2022 auf 0,30 € je ange­fan­ge­ne hal­be Stun­de, mit Stei­ge­rung bis 2025 auf 1 Euro. Die Gebüh­ren­er­hö­hung bei die­sen Park­zo­nen ist zu hoch, sie sind wich­tig für Beschäf­tig­te und für Kun­den der Innen­stadt, die bereit sind eine län­ge­re Distanz zu Fuß in die Innen­stadt in Kauf zu neh­men. Die Bewirt­schaf­tung der Kup­pel­n­au wur­de vom Gemein­de­rat im Grund­satz beschlos­sen. Die geplan­ten Park­ge­büh­ren sind für das Wifo nicht akzep­ta­bel, davon wären vor allem die Beschäf­tig­ten bei Han­del und Gas­tro­no­mie der Innen­stadt betrof­fen. Ein Tages­ti­cket von 4 Euro und ein Monats­ti­cket für 48 Euro ist für die Mitarbeiter*innen eine viel zu hohe Belas­tung, die auch Aus­wir­kun­gen auf die Wahl des Arbeits­plat­zes in der Innen­stadt hat. Kos­ten­lo­se Park­plät­ze auf dem Gelän­de der Ober­schwa­ben­hal­le als Alter­na­ti­ve bedeu­ten einen deut­lich län­ge­ren Fuß­weg zur Innen­stadt, der vor allem in der dunk­len Jah­res­zeit pro­ble­ma­tisch ist. Ab 2023 sind dyna­mi­sche Park­ge­büh­ren in Abhän­gig­keit von der Aus­las­tung in den Park­häu­sern im Gespräch. Eine gute Aus­las­tung, wie an Sams­ta­gen, hät­te höhe­re Park­ge­büh­ren zur Fol­ge. Mit Blick auf das Kli­ma­mo­bil- Kon­zept und die gewünsch­te Len­kungs­wir­kung müs­sen die Park­ge­büh­ren in den Park­ga­ra­gen an allen Tagen attrak­tiv aus­ge­stal­tet werden.

Der Vor­stand des Wirt­schafts­fo­rums Pro Ravens­burg stimmt dem Kon­zept Kli­ma Mobil im Grund­satz zu, for­dert aber gleich­zei­tig ein umfas­sen­des Fre­quenz­kon­zept als ent­schei­den­den Bei­trag zu einer zukunfts­ori­en­tier­ten Stadt­ent­wick­lung im Bereich der Innen­stadt. Flan­kie­ren­de zusätz­li­che Maß­nah­men sind aus Wifo Sicht unab­ding­bar: Die im Rah­men vom Kli­ma­kon­zept geplan­ten Bus­li­ni­en­füh­run­gen müs­sen kun­den­freund­lich opti­miert wer­den. Die Bus­hal­te­stel­len im Hirsch­gra­ben, Olga­stra­ße, Karl­stra­ße, Schus­sen­stra­ße müs­sen nut­zer­freund­lich kon­zi­piert, leicht zugäng­lich und in kur­zer Distanz zur Innen­stadt sein.

Eine neue Bus­hal­te­stel­le muss am Kno­ten­punkt Schussenstraße/Gartenstraße auf der Süd­sei­te der Schus­sen­stra­ße (am Kreuz­brun­nen) ange­legt wer­den, damit die Fahr­gäs­te ohne Stra­ßen­que­run­gen direkt in die Alt­stadt auf­su­chen kön­nen. Die der­zei­ti­ge Bus­hal­te­stel­le am Frau­en­tor­ki­no wäre im neu­en Bus­kon­zept nicht nut­zer­freund­lich. Der Ver­kehr aus der Olga­stra­ße in Rich­tung Karl­stra­ße darf durch die geplan­te Ampel­schal­tung für die Bus­li­nie 3, (gegen die Fahrt­rich­tung in den Hirsch­gra­ben) nicht behin­dert wer­den. Bei der Test­pha­se im Win­ter 2019 ent­stan­den häu­fig Staus.

Der geplan­te On-Demand-Shut­tle muss die gan­ze Alt­stadt, ins­be­son­de­re die Ober­stadt erschlie­ßen, er muss kos­ten­los und bequem nutz­bar sein. Die Her­aus­nah­me der Bus­li­ni­en aus der Innen­stadt wird die Auf­ent­halts­qua­li­tät auf dem Mari­en­platz und in der Bach­stra­ße stei­gern. Gleich­zei­tig sind für dem nörd­li­chen Mari­en­platz spür­ba­re Fre­quenz­rück­gän­ge zu befürch­ten mit nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf Han­del und Gas­tro­no­mie. Den Fre­quenz­rück­gän­gen muss durch qua­li­täts­vol­le Gestal­tung, Ver­an­stal­tun­gen und Pro­jek­te ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den. Die Fer­tig­stel­lung der Bau­hüt­te und die Neu­ge­stal­tung des Holz­markts sind ein wich­ti­ger Bau­stein für mehr Attrak­ti­vi­tät und Fre­quenz (neue Musik­schu­le) auf dem nörd­li­chen Mari­en­platz. Die dau­er­haf­te Umset­zung des Kli­ma­mo­bils soll­te erst nach Abschluss die­ser Bau­maß­nah­men erfolgen.

Die Park­plät­ze in der Unter­stadt und Ober­stadt dür­fen nicht wei­ter redu­ziert wer­den. Sie sind ein wich­ti­ger Teil der Gesamt­erreich­bar­keit der Innen­stadt. Die Park­mög­lich­kei­ten in der Unter­stadt müs­sen über die Begeg­nungs­zo­ne Karl­stra­ße wei­ter­hin gut erreich­bar blei­ben. Die Umge­stal­tung des Gespinst­mark­tes zur Fuß­gän­ger­zo­ne ist abge­schlos­sen. Über­le­gun­gen für wei­te­re Fuß­gän­ger­zo­nen in der Ober­stadt und Unter­stadt leh­nen wir ab. Die Burg­stra­ße muss wei­ter­hin auch für Autos in bei­den Rich­tun­gen befahr­bar blei­ben. Die geplan­te neue Ver­kehrs­füh­rung in der Karl­stra­ße und Georg­stra­ße hat viel­fäl­ti­ge Aus­wir­kun­gen auf den gesam­ten Stadt­ver­kehr. Eine sechs­mo­na­ti­gen Test­pha­se wird vom Wifo aus­drück­lich begrüßt unter Ein­bin­dung aller Anspruchs­grup­pen. Zuvor ist eine umfas­sen­de Ver­kehrs­si­mu­la­ti­on not­wen­dig um die Aus­wir­kun­gen der geplan­ten Maß­nah­men auf den Stadt­ver­kehr gründ­lich ana­ly­sie­ren zu kön­nen. Das Wifo bringt sich wei­ter­hin aktiv in die wei­te­ren Pla­nun­gen und Abstim­mungs­pro­zes­se zum Kli­ma­mo­bil ein.

Wifo-For­de­run­gen an die Stadt 

Durch den staat­li­chen Shut­down sind Unter­neh­men und Arbeits­plät­ze auch in Ravens­burg unmit­tel­bar in Gefahr gera­ten. Man­che Pro­gno­sen gehen davon aus, dass bun­des­weit bis zu einem Drit­tel der Ein­zel­han­dels­ge­schäf­te und Gas­tro­no­men auf­ge­ben müs­sen. Die­ser Ver­lust wür­de den Innen­städ­ten iden­ti­täts­stif­ten­de und lebens­wich­ti­ge Merk­ma­le ent­zie­hen und vor kaum lös­ba­re Pro­ble­me stel­len. Wie in ande­ren Städ­ten sinkt auch in Ravens­burg die Fre­quenz schon seit län­ge­rer Zeit, durch Coro­na wird die­ser Trend noch­mals ver­stärkt. Durch das gemein­sa­me Han­deln von Stadt und Wirt­schaft über vie­le Jah­re auf dem Ravens­bur­ger Weg konn­te eine hohe Zen­tra­li­tät und Attrak­ti­vi­tät für die Innen­stadt von Ravens­burg auf­ge­baut wer­den. Die­se Stär­ke gilt es jetzt mit geeig­ne­ten Maß­nah­men zu erhal­ten und, wo es mög­lich ist, noch aus­zu­bau­en. Der Wifo Maß­nah­men­ka­ta­log ist auch ein Ergeb­nis aus dem Gespräch mit den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den vom 27. Mai 2020. Er beinhal­tet Vor­schlä­ge, die sofort zur Unter­stüt­zung der Innen­stadt umge­setzt wer­den soll­ten und wei­te­re Maß­nah­men, die eben­falls wich­tig sind und bald­mög­lichst begon­nen wer­den sollten.

Aku­ter Hand­lungs­be­darf Innenstadt

  • Park­ge­büh­ren in städ­ti­schen Park­häu­sern sen­ken (1 Stun­de 1 Euro, 2 Stun­den 2 Euro bis min­des­tens 31.12.2020)
  • Bezah­lung Park­ge­büh­ren auch mit Kreditkarte
  • Ein­füh­rung Handyparken
  • Täg­lich gül­ti­ges Ein Euro-Ticket im Stadtbus
  • Drei ver­kaufs­of­fe­ne Sonn­ta­ge zwi­schen Sep­tem­ber und Novem­ber, ohne beson­de­re Anlässe
  • Aus­set­zen der Son­der­nut­zungs­ge­büh­ren über 31.12.2020 hinaus
  • Ermög­li­chungs­kul­tur leben durch schnel­le, krea­ti­ve und prag­ma­ti­sche Lösungen

Hin­weis: Das Wifo geht davon aus, dass eine Redu­zie­rung der Park­ge­büh­ren in den ers­ten zwei Stun­den zu kei­nem erheb­li­chen Aus­fall der Ein­nah­men führt. Viel­mehr wer­den dadurch neue Gäs­te für die Park­ga­ra­gen gewon­nen, die bis­her die­se auf­grund des Prei­ses ver­mut­lich gemie­den haben. Das Wifo steht ger­ne für die Aus­ar­bei­tung einer ein­nah­me­op­ti­mier­ten Pla­nung der Park­ge­büh­ren zur Verfügung.

Initia­ti­ve Ravensburg

  • Kei­ne Bud­get­kür­zung im Zuge der Haus­halts­kon­so­li­die­rung 2020

Wei­te­rer Hand­lungs­be­darf Innen­stadt

  • Bebau­ungs­plä­ne Innen­stadt über­prü­fen um neue Han­dels­nut­zun­gen zu ermög­li­chen oder bestehen­de zu stärken
  • Ver­kehrs­ent­wick­lungs­plan Alt­stadt kon­kre­ti­sie­ren in Ver­bin­dung mit dem Ver­kehrs­ent­wick­lungs­plan „mitt­le­res Schussental“
  • Kei­ne wei­te­ren Fußgängerzonen
  • Über­ar­bei­tung der Son­der­nut­zungs­sat­zung, Stadt­bild­sat­zung, Sat­zung über Werbeanlagen
  • Wei­te­re Stär­kung der Aufenthaltsqualität

Erreich­bar­keit

  • Burg­stra­ße bleibt offen, wei­ter­hin befahr­bar in bei­den Richtungen
  • Kein wei­te­rer Abbau von Kurz­zeit­park­plät­zen in der Innen­stadt und am Innenstadtrand
  • Kup­pel­n­au für kos­ten­lo­se Park­plät­ze beibehalten
  • E‑Parkplätzen in städ­ti­schen Park­häu­sern auf acht Stell­plät­ze über­gangs­wei­se begrenzen
  • Schaf­fung wei­te­rer Fahrradabstellplätze

Digi­ta­li­sie­rung

  • Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie für Ravens­burg wei­ter umsetzen
  • Ein­rich­tung eines Digi­ta­li­sie­rungs­bei­rats aus Stadt, Poli­tik, Wirtschaft/Wifo
  • Über­prü­fung IT Stra­te­gie Schulen
  • Neu­er Anlauf zu 5 G in Ravensburg
  • Wei­te­rer Breit­band­aus­bau im gan­zen Stadtgebiet
  • Aus­bau von Online-Diens­ten für Gewer­be und Bürger*innen

Mit sei­nem „Ver­kehrs­kon­zept Alt­stadt“ ist Ober­bür­ger­meis­ter Dani­el Rapp der zen­tra­len For­de­rung des Wirt­schafts­fo­rums Pro Ravens­burg nach einer guten Erreich­bar­keit der Alt­stadt für Kun­den des Han­dels in wesent­li­chen Punk­ten ent­ge­gen gekom­men. Ins­be­son­de­re von einem auf 50 Cent redu­zier­ten Tarif für die ers­ten 30 Minu­ten in den städ­ti­schen Park­häu­sern erwar­tet das Wifo eine posi­ti­ve Signal­wir­kung. „Auf dem Gespinst­markt allen Erwar­tun­gen und Bedürf­nis­sen in einem Kon­zept gerecht zu wer­den, dürf­te ein Ding der Unmög­lich­keit sein“, fasst Wifo Vor­stands­spre­cher Tho­mas Reisch­mann die aktu­el­le Stim­mungs­la­ge zusam­men. Des­halb sei es gut, dass am Ende der Dis­kus­sio­nen nun ein Kom­pro­miss steht. Auch wenn sich dar­in nicht alle For­de­run­gen des Wifo wie­der­fin­den, trägt der Vor­stand das von OB Rapp vor­ge­leg­te neue Kon­zept mit. „Für eine auf einer brei­ten Basis akzep­ta­ble Lösung war es wich­tig, noch­mals die­se Run­de zu dre­hen“, betont Reischmann.

Auch inner­halb des Wirt­schafts­fo­rums, in dem über 340 Unter­neh­men aus allen Bran­chen orga­ni­siert sind, gin­gen die Mei­nun­gen aus­ein­an­der. Eine Neu­ge­stal­tung des Plat­zes und damit mehr Auf­ent­halts­qua­li­tät in der Ober­stadt sei schon lan­ge eine der For­de­run­gen des Wifo gewe­sen und wer­de ein­hel­lig begrüßt. Ande­rer­seits müs­se das Wifo auch die Befürch­tun­gen der in ihm orga­ni­sier­ten inha­ber­ge­führ­ten Geschäf­te sehr ernst neh­men, dass durch den Weg­fall von Park­plät­zen Kun­den die Geschäf­te mei­den. Dem sei bis­lang zu wenig Rech­nung getra­gen gewe­sen. Zen­tra­les The­ma für die Innen­stadt sei neben der Auf­ent­halts­qua­li­tät die Erreich­bar­keit, betont Wifo Geschäfts­füh­rer Eugen Mül­ler. Die­ses habe OB Rapp mit sei­nem neu­en Kon­zept auf­ge­nom­men. Die Redu­zie­rung der Gebühr in den städ­ti­schen Park­häu­sern auf 50 Cent für die ers­ten 30 Minu­ten sei ein Vor­schlag, der neu in der Dis­kus­si­on ist und den das Wifo begrüßt. Allein dabei dür­fe es jedoch nicht blei­ben. Wich­tig sei der im Kon­zept des OB vor­ge­se­he­ne Abfluss des Ver­kehrs über den nörd­li­chen Mari­en­platz. Das Wifo hät­te kei­ne Beden­ken, ab 20 Uhr die Pol­ler am Bla­ser­turm wie­der hoch­zu­zie­hen. „In den spä­ten Abend- und Nacht­stun­den gibt es kei­ne Begrün­dung, wes­halb der Mari­en­platz befahr­bar blei­ben soll­te“ unter­streicht Mül­ler. Tags­über sol­le jedoch das ober­ir­di­sche Par­ken auf den 50 Stell­plät­zen in der Ober­stadt für einen Euro pro Stun­de wei­ter­hin mög­lich sein. Wich­tig sei dane­ben, dass auch Mark­stra­ße und Kirch­stra­ße für das Auto offen blei­ben. „Ansons­ten wären die Geschäf­te groß­flä­chig von jeder Zufahrts­mög­lich­keit abge­schnit­ten, wenn der Gespinst­markt Fuß­gän­ger­zo­ne wird“, sagt Müller. 

Das Wifo begrüßt auch alle Maß­nah­men, den ÖPNV attrak­ti­ver zu machen. Der 1‑Eu­ro-Bus sol­le bei­be­hal­ten und nach Mög­lich­keit sogar noch aus­ge­wei­tet wer­den. Das Umlei­tungs­kon­zept für die Bus­se über den Hirsch­gra­ben als Test für drei bis vier Mona­te ent­spre­che einer aktu­el­len For­de­rung des Wifo. Bei allen Maß­nah­men zuguns­ten des ÖPNV sei aber immer auch zu berück­sich­ti­gen, dass für die Erreich­bar­keit einer Stadt wie Ravens­burg mit einem über­wie­gend länd­li­chen Ein­zugs­ge­biet von 400- bis 500 000 Men­schen das Auto noch auf sehr lan­ge Zeit das Ver­kehrs­mit­tel Num­mer eins blei­ben wer­de. Das Wifo bit­tet die Gemein­de­rats­frak­tio­nen, bei allen ihren Ent­schei­dun­gen den enorm unter Druck ste­hen­den Han­del mit im Auge zu behal­ten. Wer mit dem Online­han­del kon­kur­rie­ren möch­te, müs­se für den Kun­den ohne gro­ße Umstän­de erreich­bar sein und eine gute Auf­ent­halts­qua­li­tät bie­ten. Dass dies kei­ne grund­lo­se Schwarz­ma­le­rei ist, zeig­ten die Umsatz- und Kun­den­fre­quenz­rück­gän­ge im Ravens­burg seit Schlie­ßung der Mari­en­platz­tief­ga­ra­ge. „Die posi­ti­ven Effek­te, die von ihrer Wie­der­eröff­nung aus­ge­hen wer­den, dür­fen nicht durch über­zo­ge­ne Regle­men­tie­run­gen an ande­rer Stel­le zunich­te gemacht wer­den“, mahnt Wifo Vor­stands­spre­cher Tho­mas Reischmann.

Mit gro­ßer Mehr­heit brach­te vor kur­zem der Ravens­bur­ger Gemein­de­rat eine Digi­tal­stra­te­gie für Ravens­burg auf den Weg. Damit, so die Über­zeu­gung, sei­en wich­ti­ge Wei­chen für einen kon­se­quen­ten Weg für eine digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on der Stadt gestellt wor­den. Das Wirt­schafts­fo­rum Pro Ravens­burg (Wifo) teilt die­se Ein­schät­zung. „Digi­ta­li­sie­rung betrifft alle Wirt­schafts­bran­chen und ist zu einem wich­ti­gen Stand­ort­fak­tor für Städ­te gewor­den“, sagt Wifo-Geschäfts­füh­rer Eugen Mül­ler. Stu­di­en beleg­ten, dass stär­ker digi­ta­li­sier­te Städ­te ten­den­zi­ell wirt­schaft­lich erfolg­rei­cher sei­en. Das Wifo habe seit Jah­ren immer wie­der Ver­wal­tung und Poli­tik auf die gro­ße Bedeu­tung einer Digi­tal­stra­te­gie für den Wirt­schafts­stand­ort Ravens­burg hin­ge­wie­sen und freue sich sehr, dass die­se nun ver­ab­schie­det wor­den sei. Dass die Stadt mit ihrer Digi­tal­stra­te­gie auf dem rich­ti­gen Weg ist, zeigt auch eine aktu­el­le Bestands­auf­nah­me des Digi­tal­ver­bands Bit­kom, die am 19. März als soge­nann­ter Smart-City-Atlas ver­öf­fent­licht wur­de. In die­sem wird Ravens­burg zusam­men mit 47 wei­te­ren deut­schen Städ­ten als Vor­rei­ter­stadt auf dem Weg zur Smart City gelistet.

„Wir begrü­ßen die ver­ab­schie­de­te Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie sehr“, sagt auch Wifo-Vor­stands­spre­cher Nor­bert Mar­tin. Für die Bewäl­ti­gung eines der­art kom­ple­xen Berei­ches wie der Digi­ta­li­sie­rung sei­en eine ziel­ge­rich­te­te Agen­da sowie ein kon­kre­tes Pro­jekt­ma­nage­ment erfor­der­lich. „Das Wifo ist als Stim­me der Wirt­schaft daher auch ein Antrei­ber des not­wen­di­gen digi­ta­len Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­ses“, so Mar­tin. Durch die Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie und vor allem durch deren Umset­zung stel­le sich die Stadt mit moder­nen Pro­zes­sen für die Zukunft auf, ist auch Wifo-Vor­stands­mit­glied Susan­ne Nebel über­zeugt. „Ob es hier­bei um die Ein­füh­rung der 5 G – Tech­nik oder um ein moder­nes Wär­me­kon­zept für die Alt­stadt geht, ob im Gesund­heits­be­reich die Ver­sor­gung ver­bes­sert wer­den kann oder ob die Indus­trie 4.0 pro­zess­op­ti­mier­ter pro­du­zie­ren kann – kurz­um, unser aller All­tag und die Arbeits­welt wer­den sich ver­än­dern, des­halb begrü­ßen wir, dass die Stadt sich die­sen Her­aus­for­de­run­gen stellt.“

Das im Fokus ste­hen­de „digi­ta­le Stadt­er­leb­nis“ ist vor allem für den Han­del und den Tou­ris­mus in Ravens­burg von Bedeu­tung. Die Stadt wer­de ihre Attrak­ti­vi­tät und Leben­dig­keit nur behal­ten, wenn sie den zuneh­mend hybri­der wer­den­den Kun­den und Besu­chern auch Bequem­lich­keit und Erleb­nis in der digi­ta­len Stadt bie­te, ist Nor­bert Mar­tin über­zeugt und ver­weist auf E‑Go­vern­ment-Mög­lich­kei­ten, mobi­les Bezah­len und sons­ti­ge Mehr­wer­te. „Wir kämp­fen um den Erhalt hoher Besu­cher­fre­quenz gegen den nicht regio­na­len Online­han­del. Unse­re Händ­ler müs­sen dabei ihr digi­ta­les Ange­bot eben­falls wei­ter aus­bau­en“, sagt er. Gera­de die Ver­knüp­fung von Ange­bo­ten aus Ein­kauf, Kul­tur und Tou­ris­mus lade Besu­cher zu län­ge­ren Ver­weil­zei­ten in der Ravens­bur­ger Innen­stadt ein. Das wie­der­um füh­re zu höhe­ren Fre­quen­zen in den Laden­ge­schäf­ten und gege­be­nen­falls auch zu Umsatz­stei­ge­run­gen, schrieb Wifo-Geschäfts­füh­rer Mül­ler Ende Febru­ar in einem Brief an Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Dani­el Rapp. Das Wirt­schafts­fo­rum begrü­ße als Inter­es­sen­ver­tre­ter von 340 Mit­glieds­un­ter­neh­men die Umset­zung eines „digi­ta­len Stadt­er­leb­nis­ses“ in Ravens­burg sehr, betont Mül­ler in dem Brief und sagt eine akti­ve Teil­nah­me im Pla­nungs­pro­zess zu. „Wir sehen uns hier als Part­ner, der auch den ‚digi­ta­len Ravens­bur­ger Weg‘ gemein­sam mit der Stadt gehen möch­te“, betont Susan­ne Nebel. Das Wifo set­ze sich bei­spiels­wei­se für ein flä­chen­de­cken­des Glas­fa­ser­netz ein – als Grund­la­ge für all die neu­en digi­ta­len Mög­lich­kei­ten. Dar­über hin­aus ste­he die Inter­es­sen­ver­tre­tung im regel­mä­ßi­gen Dia­log mit den Ver­ant­wort­li­chen der Stadt, berich­tet Nor­bert Mar­tin. „Unser jahr­zehn­te­lan­ges Zusam­men­ar­bei­ten im Stadt­mar­ke­ting macht uns zu exzel­len­ten Part­nern. Wir sind kein ‚ein­ge­fah­re­nes‘, son­dern ein ein­ge­spiel­tes, von Krea­ti­vi­tät und Ver­än­de­rungs­be­reit­schaft gepräg­tes Team“, betont er.

Über ver­schie­de­ne The­men­aben­de, Besich­ti­gun­gen und Vor­trä­ge bie­tet Wifo sei­nen Mit­glie­dern zudem Hil­fe­stel­lun­gen in Sachen Digi­ta­li­sie­rung. Zum The­ma Glas­fa­ser im Gewer­be­ge­biet Maria­tal etwa fin­det am 17. April um 16 Uhr im Maria­ta­ler Fleisch­markt eine Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung mit Stadt­ver­wal­tung, TWS und Tele­da­ta statt. Auch im Rah­men wei­te­rer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen geben Wifo-Mit­glie­der und Exter­ne ihr Exper­ten­wis­sen und Know-how wei­ter. „Die­ses Netz­werk macht das Wifo so schlag­kräf­tig“, betont Nor­bert Martin.

„Das haben wir so schnell nicht erwar­tet, damit rückt der Moll­die­te­tun­nel einen gro­ßen Schritt näher, wir freu­en uns rie­sig über die abso­lut posi­ti­ve Nach­richt aus dem Ver­kehrs­mi­nis­te­ri­um“ so die ein­hel­li­ge Mei­nung des Wifo-Vor­stands. Für den Wirt­schafts­stand­ort Ravens­burg ist der Moll­die­te­tun­nel unver­zicht­bar, vor allem zur Lösung des rie­si­gen Ost-West­ver­kehrs, der sich täg­lich mit­ten durch die Innen­stadt wälzt und einer der Haupt­ver­ur­sa­cher von Lärm und schlech­ter Luft in der Stadt ist. Zwi­schen den Auto­bah­nen A81 und A96 ist Ravens­burg das Nadel­öhr schlecht­hin. Besei­ti­gen kann es nur der Moll­die­te­tun­nel. Der jetzt zuge­si­cher­te Pla­nungs­be­ginn im nächs­ten Jahr ist des­halb ein wich­ti­ger Schritt. Das gemein­sa­me Zusam­men­wir­ken vie­ler poli­ti­scher Kräf­te ver­bun­den mit der Prio­ri­sie­rung der not­wen­di­gen Ver­kehrs­pro­jek­te in der Regi­on hat sich aus­ge­zahlt. Das Wifo dankt hier vor allem Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Dani­el Rapp für sein nach­drück­li­ches und ste­ti­ges Wer­ben für die­se wich­ti­ge Infra­struk­tur­maß­nah­me und auch Wil­fried Fran­ke, Direk­tor des Regio­nal­ver­ban­des Boden­see – Ober­schwa­ben. Von der bal­di­gen Rea­li­sie­rung des Moll­die­te­tun­nels pro­fi­tiert die Wirt­schaft und die Bevöl­ke­rung, vor allem aber die stark belas­te­ten Anwoh­ner in der Wan­ge­ner Stra­ße, ist sich das Wifo sicher. Die Wirt­schaft braucht den Tun­nel weil es dazu kei­ne Alter­na­ti­ve gibt und das Gefah­ren­po­ten­zi­al des Schwer­last­ver­kehrs aus der Innen­stadt muss. Und nicht zuletzt sind nur mit einem Moll­die­te­tun­nel Ein­schrän­kun­gen des Ver­kehrs auf der Burg­stra­ße, Beru­hi­gun­gen an der Wan­ge­ner Stra­ße und eine Ent­las­tung des Frau­en­tors über­haupt denk­bar und damit ver­bun­den eine deut­li­che Ver­bes­se­rung der Luft­qua­li­tät in der Innenstadt.